Emmi und das Geld

Na ja, dass Ökologie und Wiederverwendbarkeit nicht an erster Stelle stehen wird habe ich ja bereits im vornherein gewusst, aber dass von Seite von Emmi kein Deut in Richtung von Nachhaltigkeit gemacht wurde hat mich schon ein wenig deprimiert. Ich hätte zumindest erwartet dass dies ein Teil unseres Auftrages wäre aber denkste, nichts. Als Antwort während den Zwischenpräsentationen war mal kurz was von weniger Material und Stapelbar ist Ökologisch zu hören. Dass ein Schweizer Traditionsunternehmen, aus meiner Sicht, nicht aktiv etwas für die Umwelt unternimmt, auch wenn es nicht in erster Linie ihre Kassen füllt (weil weniger Material zum gleichen Verkaufspreis die $-Zeichen in den Augen der Marketingabteilung zum leuchten bringt) enttäuscht mich schon und dass innerhalb des Moduls dies auch nicht ein grösseres Thema war finde ich schade.
Kurz auf das säuseln des Teufelchens auf meiner rechten Schulter geachtet glaube ich ‚Willkommen in der Realität‘ wahrgenommen zu haben.

Wieso nur immer Europa

Wieso fokussieren wir uns im Design nur immer auf Europa, auf unsere Art zu denken und zu zeichnen, auf unsere Art mit Material umzugehen und auf unsere Art dinge zu verkaufen? Ist der Absatzmarkt von den Produkten die wir zukünftig gestalten und beeinflussen werden nicht global? Hätte da dann nicht auch in der Ausbildung ein Abstecher auf andere Kulturen und andere Arten von Designthinking platz? Sind wir so selbstverliebt dass wir das andere nicht sehen? Mir ist klar dass nicht überall auf der Welt die Designentwicklung auf dem gleichen Stand ist aber wäre es nicht genau spannend zu sehen wie sich Design und der Umgang damit in einem Schwellenland verändert? Wie und wodurch es beeinflusst wird und welche Entwicklungen es schon hinter sich hat?
Ich fordere einen breiteren Blick auf das Design in der Welt und ich fordere spannendere Theorielektionen am Montagmorgen.

Designtheorie

Grundlagen einer Designtheorie, das klingt für mich nach einem Seminar, in dem man etwas einbringen kann. Das Wort «Grundlagen» schränkt den Umfang der Thematik ein, das ist gut, weil Designstudenten ungern allzu viel Zeit für Theorie aufwenden. Dass der Inhalt dieser Designtheorie offen sein könnte, deutet das ersetzen von «der» mit «einer» an. Ich finde das Seminar hat gehalten was es versprochen hat und hatte dabei auch noch einen passenden Namen. Es war wirklich schade, dass ich nicht von Beginn an jede Woche einen Blogeintrag schrieb, sondern nur ab und zu, sodass ich fünf davon in der letzten Woche schreiben musste. Das nächste Mal, wenn ich einen Text schreiben soll, werde ich frühzeitig beginnen, ich fand es am Ende schade, dass ich nicht länger daran arbeiten konnte. Ich freue mich auf die Semesterferien und aufs neue Semester. Auch denen, die meinen letzten Blogeintrag nicht lesen, wünsche ich eine gute Zeit. Ich freue mich aufs Wiedersehen.

Ciao Zäme ?

Designschulen

Schulen die das Design geprägt haben, dies beschäftigt mich für den Zeitstrahl. Klar darf da ein Bauhaus und eine Ulmer Schule nicht fehlen, haben sie doch soviel von unserem heutigen Studiengang geprägt. Aber kann es auch sein, dass es da Schulen gibt die nicht wie das Black Mountain Collage von uns Europäern geprägt wurden und dennoch einen starken Einfluss auf unsere Art mit Design zu arbeiten haben? Wenn jemand da eine Idee hat – schreibt sie in die Kommentare.

Strassenschilder

Auf meiner kleinen Harakirireise vor einiger Zeit, nach Südspanien, übers Wochenende, habe ich mich gefragt wieso eigentlich so viele Wegweiser, Tafeln und Schilder rumstehen. Ist dies nicht eifach eine Vergeudung von Material? Und vom wem werden die überhaupt gelesen? Ich verstehe ja grosse Richtungsangaben auf Autobahnen, aber die Schilder die im nirgendwo stehen wo sowieso kein Fremder hinkommt machen doch keinen Sinn. Genau deswegen, behaupte ich, gibt es ja solche Tafeln und Wegweiser, für all die Fremden die sich nicht auskennen. Aber wenn ebendiese an Orten stehen wo niemand hinkommt…
Vergleichbar mit Schilder und Tafeln usw. sind bei Produkten ja die Bedienungsanleitung, welche wenn das Produkt gut und verständlich gestaltet ist, überflüssig wird. Die Übervorsichtigen und Allesleser werden natürlich das Handbuch zur Hand nehmen aber seien wir mal ehrlich, wann haben Sie das zum letzten mal gemacht und wenn Sie sich noch daran erinnern mögen, bei welchem Produkt? Ist es nicht einfacher im multimedialen Alltag von heute im world wide web nach der Antwort zu suchen oder einfach Siri und ihre Geschwister um Rat fragen?
Zurück zu den Schildern, wäre es nicht einfacher die Menge der Informationen zu verringern und nur noch wirklich wichtiges anzuzeigen, die Menschen wieder zu einer gewissen Selbstständigkeit zu erziehen oder einfach von gewissen smarten Landkarten und Wegplanern gebrauch zu machen?
Während des Autofahrens bin ich zum Schluss gekommen dass alle Schilder abzuschaffen wären da diese sowieso nur den unwissenden und Ortsfremden dienlich wären die wenn Sie etwas suchen sowieso noch etwa 10 verschiedne Menschen nach dem Weg fragen. Wie gesagt während dem fahren schien dies für mich logisch, dieser Schluss war wohl meiner leichten Übermüdung zuzuschreiben.

Any Product that needs a manual to work is broken – Elon Musk
( nach Elon leben wir in einer ziemlich kaputten Welt )

Das zweite Semester Industrial Design

Nun ist es geschafft, das zweite Semester von diesem Studium. Ein kurzer Rückblick:

Erst hatten wir zwei Module Handrendering und die Einführung in die CAD Welt.

Das Barbiemodul. Mit Nicola zusammen habe ich meine erste Partnerarbeit im Design absolviert. Wir haben erfahren, wie viel Potential vorhanden ist, wenn Ideen von zwei Leuten zusammen in ein Produkt fliessen. Spannend für mich war ausserdem der Erstkontakt mit der digitalen Fabrikation.

Das Formrepertoiremodul. Hier haben wir gelernt, was die kleinen Dinge an den Produkten ausmachen. Wo am Produkt muss eine Taste genau platziert werden, damit es in der Anwendung dann auch wirklich Sinn macht. Wo bringt eine Sicke etwas in einem Produkt und was kann sie beim Betrachten vom Produkt auslösen. Wie muss ich etwas gestalten, damit etwas hochwertig wirkt und wie, dass das Produkt eher günstig wird.

Das letzte Modul mit Emmi war auch richtig spannend. Es war das längste Projekt, welches wir bis jetzt hatten und dadurch konnten einmal mehr Gedanken in ein Konzept fliessen als in den vorherigen Projekten. Bereits im zweiten Semester eine Firmenkooperation erleben zu dürfen, war eine tolle Chance.

Ausserdem hatten wir viele tolle Besuche an den Dienstagabend-Veranstaltungen. Einer davon war mit Sicherheit der Besuch von Adrian Van Hooydonk, dem Chefdesigner von BMW. Ich fand es beeindruckend, wie souverän er aufgetreten ist, wie locker und kompetent er gesprochen und uns über seine Arbeit berichtet hat.

 

Es war ein tolles Semester.

Rückblick: Essay

Nun bin ich fertig mit meinem Essay. Ich habe es wochenlang wie ein schwerer Steinbrocke immer vor mich hergetragen. Und das nicht ohne Grund. Ich bin ziemlich aus der Übung was das Schreiben angeht. Früher ist es mir viel leichter gefallen, Texte zu schreiben. Heute frage ich mich, wie ich das damals bloss so locker geschafft habe. Heute bin ich zu verkrampft, einfach mit einem Text beginnen zu können. Heute muss ich alles planen. Für diesen Essay habe ich mir viele verschiedene Dokumente angelegt um meine Gedanken bündeln zu können. Abschliessend muss ich mir wohl oder über gestehen, dass diese Taktik doch nicht die allerschlauste war. Ich denke, meine ganze Struktur hat mich gegen Ende nur mehr verwirrt als etwas anderes. Zu viel gesammeltes Wissen, welches überall etwas verteilt war. Am Ende musste ich alles wieder bündeln um endlich wieder Ordnung im Körbchen zu bekommen. Etwas einen Plan zu haben ist zwar gut, jedoch ist schreiben wie auch designen nicht vollständig planbar. Beim Schreiben kommen immer neue Gedanken und man merkt, dass der Plan vielleicht doch nicht so aufgeht wie man sich das überlegt hatte.

Es war wohl höchste Zeit, mal wieder einen Text zu schreiben und den damit verbunden Problemen ausgesetzt zu sein.

Auf Schnäppchenjagd

Während dem Schreiben von meinem Essay habe ich mich immer mehr angefangen zu fragen, warum der Mensch das Kaufen liebt und immer alles haben muss. Im Tagesanzeiger habe ich einen Artikel zu diesem Thema gefunden. Hier zwei Auszüge:

«Wo bunte Schilder Tiefstpreise versprechen, stehen die Mädchen Schlange. Sie blättern sich durch die Kleider an den Stangen wie durch bereits gelesene Heftchen. Gefällt ihnen ein Teil, wird ihre Körpersprache eine andere. Wie elektrisiert greifen sie danach, halten es prüfend vor ihren Körper, bitten die Freundin um die erste Meinung. Wird der Kleiderhaufen auf dem Arm schwer, gehts ab in die Garderobe.»

Welche Gründe könnten zu diesem Verhalten führen?

Kleider machen Leute. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Satz ein wichtiger Beweggrund für dieses Verhaltensmuster sein könnte. Sich mit Freunden an einem Samstag in der Stadt zu treffen und durch die Läden zu bummeln kann auch ein Freizeitvergnügen sein. Man kauft neue Dinge und hat das Gefühl, sich weiterentwickelt zu haben. Wenn dadurch dann noch ein kurzes Gespräch über das neue Kleidungsstück oder gar ein Lob entsteht, ist das Erfolgserlebnis komplett.

«Sobald alle etwas haben, ist es out, und wir müssen etwas Neues finden.»

Diese Aussage schreit nach Aufmerksamkeit und einem grossen Druck in der Gesellschaft, modisch immer dabei zu bleiben. Ausserdem sind auffällige Klamotten auch ein Statussymbol. Trotz den klaren Modetrends bleibt ein grosser Wunsch nach Individualität. Man darf nie das selbe tragen wie jemand aus dem Kollegenkreis. Dieser Wunsch nach Individualität erfordert eine immense Vielfalt an Modeartikeln, welche nur erreicht werden konnte, dank dem Export der Herstellung in Billiglohnländer.

Da die Kaufkraft heute durch die tieferen Preise gestiegen ist, können sich die Leute mehr Waren kaufen. Gleichzeitig hat dies dazu geführt, dass wir unsere Inflation exportiert haben.

Quelle Artikel: Monica Müller für den Tagesanzeiger, 2014, Ständig auf der Jagd nach Schnäppchen und Stil, abgerufen von http://www.tagesanzeiger.ch/17967529, abgerufen am 18.6.2017

Dieses Thema in Hongkong

Mein grosser Traum wird wahr und ich kann voraussichtlich ein Semester an der PolyU Design in Hongkong studieren gehen. Ich bin sehr gespannt, wie präsent diese Themen in China sind.

 

Ich frage mich, ob diese Themen im Unterricht gelehrt werden und wie die Chinesen privat zu ihnen stehen. Wie sensibilisiert sie denken und dann auch wirklich handeln.

Ich hoffe, dass ich jemanden kennenlerne, welcher Zugang zu einer grossen Fabrik hat. Super spannend wäre es natürlich, selbst hinzufahren und zu sehen, wie das an so einem Ort wirklich ausschaut.

Spannend finde ich auch, ob sie sich durch den Westen ausgenützt fühlen oder es als Chance sehen, die Fabrik der Welt zu sein. Spannend finde ich auch, ob jetzt eine breite Mittelschicht entstanden ist oder ein Grossteil der Bevölkerung arm sind.

Ausserdem ist interessant, ob wirklich Auswirkungen der Zerstörung der Umwelt zu spüren sind; Ob beispielsweise in Seen nicht mehr gebadet werden kann, wo früher immer gebadet werden konnte und so weiter.

Das Skript

Sehr schnell ist mir klar geworden, dass ich diesen Essay sehr gut planen und strukturieren muss. Wie schon befürchtet, bietet dieses Thema extrem viel. Ich könnte hunderte Dokus reinziehen, viele Bücher oder noch mehr Zeitungsartikel lesen.

Da ich in der Informationsflut den Überblick verloren habe, was nun wirklich essentiell wichtig für diesen Essay ist, musste ich mir erst ein mal ein Skript anlegen. Dieses Dokument zeigt in Stichworten den gesamten Inhalt des Essays chronologisch auf. Ich habe sehr genau darauf achten müssen, dass ich mich nicht wiederhole und die Informationen am richtigen Ort im Text stehen. Nur so kann ich mir sicher sein, dass alle Inhalte am korrekten Ort im Text stehen und ich keine wichtigen Informationen im Text vergessen habe. Ausserdem muss ich im Text oft „Aufbauten“ schreiben. Ich meine damit, dass man von einer Sache X ausgeht, aus dieser Sache wird dann die Sache Y klar verständlich und daraus resultiert am schlussendlich die Sache Z.